Schiedsrichter bricht Partie in der Nachspielzeit ab
Matthias Hahn, 03.06.2014

Heftige Proteste der Schönberger nach Strafstoßentscheidung für den Meeraner SV II
Die Begegnung in der 1. Kreisklasse, Staffel 2, zwischen dem Meeraner SV II und dem SV Schönberg wurde in der 95. Minute von Schiedsrichter Sebastian Dörrer (SV Weißbach) abgebrochen. Der Grund für diese Entscheidung ist unklar. Ob dem Spielabbruch eine Tätlichkeit eines Schönberger Spielers vorausgegangen ist oder nicht, muss das Sportgericht klären.
Die Verantwortlichen der beiden Vereine haben gestern ihre Sicht auf die Ereignisse in der 95. Minute im Richard-Hofmann-Stadion geschildert. Zum Zeitpunkt des Abbruchs stand es 2:2-Unentschieden. Der Unparteiische entschied in einer hektischen Schlussphase auf Strafstoß für die Reserve des Meeraner SV. Danach kam es nach Angaben von Christian Seydel, technischer Leiter des SV Schönberg, zu einem Spielerauflauf. "Ein Akteur aus unserer Mannschaft wollte den Schiedsrichter aus diesem Gedrängel ziehen, um ihn zu schützen", sagt Christian Seydel. Dabei sei der Unparteiische zu Boden gegangen. Er habe über Rückenschmerzen geklagt, dem Spieler aus Schönberg aber die rote Karte gezeigt und die Partie abgebrochen.
Die Schilderungen aus Schönberg bestätigt auch MSV-Trainer Jörg Maschek. Er sagt aber: "Ob der Schönberger Spieler den Schiedsrichter schützen wollte oder zu Boden gedrückt hat, kann ich nicht beurteilen." Laut Maschek habe es nach der Strafstoßentscheidung heftige Proteste der Gäste gegeben. Die Helfer des MSV hätten sich um Deeskalation und Erstversorgung des Schiedsrichters gekümmert.
Der attackierte Schiedsrichter war gestern nicht erreichbar. Der Schiedsrichterausschuss des Kreisverbandes Zwickau hatte bis gestern Nachmittag noch keine Berichte zu den Ereignissen in Meerane vorliegen. Manfred Gerber, der in Hohenstein-Ernstthal wohnt und stellvertretender Vorsitzender des Schiedsrichterausschusses im Kreisverband ist, machte aber klar: "Jeder Angriff auf Schiedsrichter ist zu verurteilen. Bei einer Tätlichkeit gegen einen Unparteiischen gibt es keine Alternative zum Spielabbruch." (hof)
Quelle:Freie Presse