Aus Konkurrenten soll ein Team werden
Marcel Pohle, 07.01.2015

Glauchau und Meerane wollen zusammengehen, zumindest im Fußball. Das hat es bislang noch nicht gegeben.
Aus Rivalen werden vielleicht bald Kollegen auf dem Platz. Die Nachwuchs-Fußballspieler der SG VfB Empor/Fortschritt Glauchau und des Meeraner Sportvereins kämpfen bisher in verschiedenen Teams um die Punkte.
Das soll sich durch die Gründung eines gemeinsamen Nachwuchs-Fördervereins ändern. Unter seinem Dach sollen künftig die Teams von den A- bis zu den D-Junioren an den Start geschickt werden. Das ist ein Novum. "Wir wollen verhindern, dass die besten Talente zeitig nach Hohenstein-Ernstthal und Zwickau abwandern", sagt Jens Sachse aus der Nachwuchsabteilung des SV Fortschritt Glauchau. Er hat früher als aktiver Spieler die packenden Derbys gegen den VfB Glauchau, Empor Glauchau und den Meeraner SV miterlebt. "Doch Konkurrenzdenken ist im Nachwuchsbereich fehl am Platz", unterstreicht der Glauchauer Nachwuchstrainer.
Einen ähnlichen Standpunkt vertreten Kai Schumann als Jugendleiter des VfB Empor Glauchau und Jens Merten als Vorsitzender des Meeraner SV. Sie treiben - mit weiteren Mitstreitern - schon seit einigen Monaten die Gründung eines Nachwuchs-Fördervereins voran. "Wir haben keine Alternative.
Die alten Schranken müssen aus den Köpfen verschwinden", sagt Jens Merten. Aus seiner Sicht würde es ansonsten im nächsten Jahr ganz schwierig, dass der Traditionsverein aus Meerane bei den A-Junioren (U 19) und bei den B-Junioren (U 17) noch schlagkräftige Teams an den Start schicken kann. "Durch die Zusammenlegung werden die Spieler auch in den Trainingseinheiten stärker gefordert und gefördert", sagt Kai Schumann.
Er macht deutlich, dass bis Ende April alle Details in Sack und Tüten sein müssen. Die Chancen, dass der Nachwuchs-Förderverein in der neuen Saison an den Start geht, beziffert Schumann mit "80:20". Diese Variante zieht er der möglichen Bildung von Spielgemeinschaften vor. Diesen Spielgemeinschaften, so sagt Schumann, fehlt es oft an Konstanz.
Obwohl in Glauchau und in Meerane trainiert und gespielt werden soll, bleibt das Transportproblem. "Wir müssen überlegen, wie die Kinder und Jugendlichen von A nach B kommen", sagt Jens Merten.
Kai Schumann sieht dabei nicht nur den Nachwuchs-Förderverein in der Pflicht. Er verweist auf Busverbindungen und auf die Eltern. Schumann: "Dort wird schnell deutlich, wer wirklich viel in die Fußball-Ausbildung investiert."
Die Verantwortlichen in Glauchau und Meerane haben auch dem SV Waldenburg die Zusammenarbeit angeboten. Dort ist man noch unschlüssig.. "Die Idee klingt gut. Wir werden aber nichts über die Köpfe der Nachwuchs-Übungsleiter hinweg entscheiden", sagte Abteilungsleiter Swen Erbse.
Quelle:Freie Presse