"Das ist alles eine Kopffrage"

Marcel Pohle, 08.04.2015

Henri Schwarz, Trainer des Meeraner SV, rechnet mit Spannung bis zum letzten Spieltag der Saison

Henri Schwarz hat in seiner Trainer-Laufbahn schon mit zwei Teams den Aufstieg geschafft. Das war in Mülsen St. Niclas und in Kirchberg. Nun steht er mit dem Meeraner SV an der Spitze der Kreisoberliga. Das Team hat 40 Punkte auf dem Konto und damit schon ein kleines Polster vor den Verfolgern aus Oberlungwitz (35) und aus Planitz (34). Im Interview mit Holger Frenzel spricht der 49-jährige Coach aber noch nicht von Titel und Aufstieg.

Freie Presse: Für den Meeraner SV stehen in dieser Saison noch neun Punktspiele auf dem Programm. Wo spielt die Mannschaft im Herbst 2015 - in Chemnitz und in Plauen oder weiter in Friedrichsgrün und in Schönfels?

Henri Schwarz: Die Frage kann man noch nicht beantworten. Die Kreisoberliga ist in dieser Saison so ausgeglichen wie nie. Wir haben zuletzt bei den Unentschieden in Gersdorf und gegen Glauchau gesehen, wie schnell ein Vorsprung bei der Drei-Punkte-Regel wieder zusammenschmelzen kann. Deshalb ist eine Prognose nicht möglich.

Wann geben Sie den Meistertitel und den Aufstieg als Saisonziel aus?

Dafür wird es keinen Zeitpunkt geben. Wir denken weiter von Spiel zu Spiel - damit sind wir bisher sehr gut gefahren. Ich habe auch meinen Leuten gesagt, dass sie die beiden Begriffe nicht in den Mund nehmen sollen. Ich bin überzeugt: In dieser Saison bleibt es bis zum letzten Spieltag spannend, und wir wollen weiter oben dabei sein.

Welche Faktoren werden beim Kampf um den ersten Platz ausschlaggebend sein?

Das ist alles eine Kopffrage. Die Mannschaft, die nervlich am besten mit der Rolle des Gejagten zurechtkommt, wird die Saison auf dem ersten Platz beenden. Wir haben zuletzt gemerkt, dass die Teams gegen den Spitzenreiter immer ein paar Prozent mehr in die Waagschale werfen. Eine wichtige Rolle spielt zudem das Personal. Nur wer vom Verletzungspech verschont bleibt, mischt bis zum Schluss oben mit.

Welche Teams gehören zu den Mitkonkurrenten im Kampf um die vorderen Plätze?

Da muss man alle Vereine, die im oberen Tabellendrittel stehen, nennen. Reinsdorf-Vielau hat sich trotz der Niederlage gegen meine Mannschaft noch lange nicht aufgegeben. Der VfL 05 Hohenstein-Ernstthal II wird durch die Unterstützung der jungen Leute immer besser. Spannend ist auch, wie sich die SG Motor Thurm nach der Rückkehr von einigen verletzten Spielern schlägt.

Meerane ist auch noch im Kreispokal vertreten. Kann sich die Doppelbelastung in der entscheidenden Phase der Saison zum Nachteil entwickeln?

Nein. Das denke ich nicht. Der Pokalwettbewerb ist für uns eine Zugabe. Im Halbfinale wartet mit dem ESV Lok Zwickau II auf uns ein unangenehmer Gegner. Wir wollen das Ticket für das Finale lösen.

Zu den Heimspielen des MSV kommen mit Abstand die meisten Fans in der Kreisoberliga. Welche Rolle spielen die Anhänger beim Schlussspurt?

Die Unterstützung ist viel wert. Auch zu den Auswärtsspielen wird unsere Truppe immer von zahlreichen Leuten unterstützt. Darauf bauen wir auch in den nächsten Wochen. Unser Hauptaugenmerk gilt nun dem nächsten Heimspiel gegen Limbach-Oberfrohna.

Henri Schwarz (49) sitzt seit Sommer 2012 auf der Trainerbank des Meeraner SV. Er führte das Team in seiner ersten Saison auf den dritten Platz und in der zweiten Spielzeit auf den achten Rang. Schwarz arbeitet als Klempner.

Quelle:Freie Presse